Schadensglossar
Hier finden Sie eine Übersicht über mögliche Schadensbilder und ihre Definition. Zu jedem Schadensbild erfolgt der Hinweis auf eine entsprechende Maßnahme, die im MODUL : HANDELN geplant und umgesetzt werden kann.
Einzelriss
Einzelrisse zeigen sich in variierenden Rissbreiten – von schmalen Haarrissen mit einer Breite ≤ 1mm bis zu mehreren Millimeter breiten Rissen. Risse können im Gesteinsgefüge entstehen oder markieren Gefügeveränderungen, wie z.B. eine Schalenbildung.
Rissnetz
Rissnetze treten häufig in Kombination mit Hohlstellen oder in Bezug zu oberflächenparallelen Schalen auf, die sich spannungsreich über gewölbte Oberflächen ausgebildet haben.
Abmehlen/Absanden
Abmehlen/Absanden ist ein Ablösen von einzelnen Körnern oder Kornaggregaten, die als Ablagerungen sehr feiner Partikel puderartig bis sandig auf der Oberfläche erkennbar sind.
Abschuppen
Abschuppen äußert sich in ein- oder mehrlagigen Schuppen als oberflächenparallele, dünne Aggregate, unregelmäßig bis wenige cm groß. Graduell gehen einlagige und mehrlagige Bereiche ineinander über.
Mürbzone
Eine Mürbzone besteht aus dünnen, flächigen, oberflächenparallelen Ablösungen, die sich mehrlagig „blätterteigartig“ überlagern. Diese Schichten können auch unter Schalen mit intakter Oberfläche (Schalen auf instabilem Untergrund) vorkommen.
Schale auf instabilem Untergrund
Dünnschichtige Schalen bilden sich parallel zur Oberfläche, unabhängig von der geologischen Schichtung, in einer Dicke von <0,3 cm aus. Der Untergrund der Schale ist geschädigt und instabil (z.B. Mürbzone).
Schale auf stabilem Untergrund
Dünne Schalen, die sich stets oberflächenparallel entlang der Objektkontur mit einer Schichtdicke >0,3 cm unabhängig von der geologischen Schichtung ausbilden. Der Untergrund der Schale ist stabil und zeigt eine klare Begrenzung.
Mehrlagige Schalen
Mehrlagige Schalen sind mehrfach, parallel hintereinander gestaffelte Ablösungen, die sich wie geschichtete Blätter unterschiedlicher Dicke darstellen. Stellenweise gehen die Schadensphänomene Abschuppen und mehrlagige Schalen ineinander über.
Blasenbildung, Aufwölbung (Beschichtung)
Blasenbildung äußert sich in Ablösungen der Beschichtung vom Untergrund, dabei entstehen rund-ovale Aufwölbungen (Blasenform). In der Folge zeigt sich an der Oberfläche das partielle Auf- und Abplatzen der Beschichtung.
Offene/defekte Fugen
Offene und defekte Fugen treten auf, wenn der Zwischenraum zwischen Werksteinen beschädigt ist und das Material gelockert ist, herausfällt oder zerbröckelt.
Fehlstellen
Fehlende Teile des Objektes entstehen entweder durch mechanische Beschädigung mit klaren Bruchkanten oder sind im Umfang maßgebliche, durch allgemeine Verwitterung verloren gegangene Steinsubstanz, die häufig Oberflächen abgerundeter Formen hinterlässt.
Algen, Flechte, Moose, Pflanzen
Makroskopisch sichtbarer Bewuchs von Flechten, Algen, Moosen usw. auf den Oberflächen, auch mikroskopisch erkennbar, unmittelbar im oberflächennahen Gestein verankert.
Verschwärzung
Verschwärzte Oberflächen stellen sich als – mitunter krustenartige – schwarze Oberflächen dar, wobei die ursprüngliche Oberflächenkontur meist noch gut lesbar ist.
Salze
Bauschädliche Salze erscheinen als Ausblühungen auf Oberflächen oder als Subfloreszenz im Inneren von Materialien. Sie liegen meist weiß, pulvrig oder nadelförmig und wenig kompakt vor. Dennoch können gerade Gipssalze aufliegende, schwarze Krusten bilden.
Schwarze Krusten
Schwarze Krusten sind meist Gipskrusten, die je nach Wechselwirkung mit den Schmutzpartikeln der Atmosphäre als grau bis schwarze Auflage erscheinen – sind meist dicker, verunklaren als oft spannungsreiche Schicht die ursprüngliche Oberflächenkontur.